Lehmkute/ Lehmgrube

Die heutige „Lehmgrube“ war einst eine Rohstoffquelle, wo die Gründer Beberstedt´s und deren Nachfahren, Lehm gruben, um den Aufbau Beberstedt weiterzuführen. Es ist hier unbekannt wann dies von ihnen genutzt wurde bzw. wann sie damit begonnen haben diese Grube zu schaffen. Um 1900 herum war das meiste Vorkommen von Lehm erschöpft und neue Häuser wurden jetzt aus anderen Materialien gebaut oder es gab lukrativere Quellen. Mit der Zeit drückte sich das Grundwasser in die ausgehobene Senke, wo sich zusätzlich auch Regenwasser und Schichtwasser sammelte. Da vom Lehm noch eine dünne Schicht übrig war, konnte dort das gesammelte Wasser nicht versickern. Mit den Jahren, durch Zunahme der Wassermenge, nahm auch hier die Größe des Teiches zu.

Heute ist zu beobachten, dass die Wasserstandshöhe im Frühjahr durch die Schneeschmelze sehr hoch ist und im Herbst rapide abnimmt, sodass der Teich fast versiegt. Zusätzlich kamen Rotfedern, Rotaugen, Karauschen, Karpfen und Stichlinge als erste Bewohner in den Teich. Hier ist unbekannt wer die verschiedenen Fischarten dort ansiedelte und den Grundstein für ein ausgeprägtes Ökosystem setzte. Wasserpflanzen wie Seerosen, Tausendblatt (Wasserpest), Schilflilien und Schilfrohr fanden auch ihren Weg in dieses Biotop. Vögel wie zum Beispiel Enten machen auf ihrer Reise durchs Land hier halt um dort zu rasten. Auch Lurche wie Frösche und Molche kehren in diesen Teich ein um ihre Nachkommen in die Welt zu setzten. Das Biotop Lehmgrube wird von verschiedenen Pioniergehölzen wie Pappeln, Ahorn und Weiden sowie anderen Baumarten eingegrenzt bzw. umrahmt.

Durch starke Winter und zu niedrigen Wasserstand in den Jahren zwischen 2008 und 2012 wurden Fischarten wie Rotfedern und Rotaugen stark dezimiert. Leider setzten unwissende Zeitgenossen Goldfische ein, welche das Ökosystem durcheinander bringen. 2011 stellte die Jagdgenossenschaft Beberstedt eine Waldschenke auf, wo sich müde Wanderer und Spaziergänger ausruhen können und ihren Blick über Beberstedt, das Thüringer Becken und die Lehmgrube schweifen lassen können.