In den 50er, 60er und 70er Jahren spielten an Heimspieltagen oft drei Mannschaften hintereinander. Damit war der gesamte Sonntagnachmittag ausgefüllt. Bei Auswärtsspielen im Winter musste dann schon gegen 11:00 Uhr mit dem Bus (in der Bezirksklasse mit der „Hin´nerdäsen“) abgefahren werden. Da das Hochamt 9:45 Uhr begann bis 11:35 Uhr, war die Zeit zum Mittagessen knapp. Damals gingen noch fast die gesamten Fußballer sonntags in die Kirche (Waren sie deswegen so erfolgreich?). Fußballergebnisse wurden in den 70er und 80er Jahren von der „Kanzel“ von Pfarrer Manfred Bienert verkündet, besonders die vielen Siege gegen Zaunröden-West (der richtige Name ist dem Autor für immer entfallen).
Der Fußball war aber auch ein Aspekt des Sonntagnachmittags. Nach Siegen aber auch nach Niederlagen wurden im Bus oder der „Hin´nerdäsen“ Fußball-Lieder stimmgewaltig zu Gehör gebracht. Während der Einfahrt ins Dorf wurde besonders laut „In der Heimat angekommen…“ angestimmt. Die Frauen, die das hörten sagten: „De singen wärre, sicher han se gewunn.“ Besonders eindrucksvoll war auch immer wieder das „Beberstedter Heimatlied“ zu hören, was der Beberstedter „Fußball-Chor“, als einziger Klangkörper des Dorfes außerhalb der Kirche, besonders pflegte. Die Verfasser dieses Liedes spielten ja einst selbst in Beberstedt Fußball.
Aber auch die ausgedörrten Körper mussten nach dem Spiel wieder mit Flüssigkeiten versorgt werden. Das Trinken während des Spiels oder in der Halbzeit war damals nicht üblich. Die besondere Stärke der Beberstedter Fußballer aber bestand in ihrer Trinkfestigkeit.
Von den Frauen gefürchtet, bei den Wirten beliebt war das „Große Stiefel“ trinken in den Gaststätten nah und fern. Besonders die „Reserve“ Mannschaft konnte, da sie früher als die „Erste“ spielte, sich ganz langsam in Stimmung bringen.
Die Älteren (Me, freher…) berichten heute noch gern über legendäre „Saufgelage“ z.B. in den 60er in Körner, in Wipperdorf oder im Nordhäuser „Gehege“. Aber auch die Ausschweifungen später in Greußen (Alte Herren), in Eggerdorf (1. Mannschaft) und Wismar (1. Mannschaft), die Mannschaftsabende der „Alten Herren“ oder die Weinbrandbesäufnisse in den 80er fanden Eingang ins „Goldene Buch“ des Beberstedter Fußballs.
Neben der Möglichkeit sein fußballerisches Können bei den „Alten Herren“ oder der Männermannschaft zu beweisen, bietet der Verein heute auch die Möglichkeit sich in der Frauensportgruppe des VfB 26 Beberstedt sportlich zu betätigen.
Nachdem die Männermannschaft in der Saison 2012/13 den Aufstieg in die 1. Kreisklasse perfekt machen konnte, hat sie sich mittlerweile in der 1. Kreisklasse Unstrut-Hainich etabliert.